Wenn man auf Google nach Treppenhaus-Freestyle-Cypher, Busta Rhymes oder Bahncard 100 sucht, findet man ziemlich sicher ein Feature mit MC Rene. Wer der Mann mit der langen HipHop-Geschichte heute ist, erfährt man auf «Master of Ceremony».
Nach «Renessance» und «Khazraje» präsentiert Rene auf seinem neusten Werk seine ganz persönliche «Überfahrt in die Gegenwart». Rene gelingt es seine junggebliebene Leichtigkeit ins Jetzt zu transportieren und diese mit seiner er- und gewachsenen Erfahrung zu kombinieren. Er bleibt sich selbst treu und lässt trotzdem Veränderung zu. Aktualität ja, Kommerz nein!
Rene hat nicht den Anspruch Rap neu zu erfinden, sondern das eigene Ding aufs nächste Level zu heben. Rene muss es keinem mehr beweisen außer sich selbst. Und so schafft er sich mit seinem mittlerweile achten Soloalbum seinen eigenen Maßstab und liefert den Titel gleich mit: Denn «Master of Ceremony» ist das, was Rene immer war, ist und sein wird.
Einige Zeit war es ruhig um den Bündner Rapper ‹Gimma›, der sein Leben in der Vergangenheit nach dem Prinzip ‹Alles oder Nichts› gestaltete. Dann hat die Aufdeckung eines Baukartells, das Millionen von Franken unterschlagen haben soll, ganz Graubünden erschüttert. Gian-Marco Schmid stand ungläubig und emotional konsterniert mittendrin. In seinen Augen tanzten Personen aus Poli- tik und Wirtschaft je nach Gesinnung plötzlich hochjauchzend bis jähzornig um das entfachte Kartell-Feuer. Aus diesem Zustand heraus kreierte er neue Lieder und Texte. Sie sind gewitzt, ungeschönt und können ein wenig wehtun, weil die Realität manchmal schonungslos ist.
Claudio Gilardoni alias Hans Beatbox hat die Kunst der Mundakrobatik im Jahre 2010 für sich entdeckt. Seit dem zaubert das Ein-Mann-Orchester seinem Publikum liebend gerne verblüffte Gesichter.
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