Wer in den letzten 14 Jahren auch nur ab und zu Radio gehört hat, ist an seiner Stimme nicht vor-beigekommen. Mit seiner Band Plüsch und als Solokünstler hat Ritschi inzwischen mehr als 350’000 Alben verkauft – und nach über 300 Konzerten darf man ihn auch als Live-Performer getrost als Routinier bezeichnen.
Das kommende Album nennt sich schlicht «Ritschi». Als Musiker gewachsen, hat er frische Seiten an sich entdeckt und tobt sich musikalisch auf den neuen Liedern gehörig aus. Die geben Einblick in das Gefühlsleben eines Enddreissigers: süffige Geschichten über Zweierkisten, vermeintlich wilde Nächte; über das Loslassen, das Abhauen, das Wiederfinden.Und zwar nie bierernst, sondern stets mit Charme und Augenzwinkern. Mit der aktuellen Single «Ebbe & Fluet» beweist Ritschi, dass sein Sound auch in elektronischem Gewand funktioniert
und er keinerlei Scheu vor tanzbaren Grooves hat. Überhaupt dürfen sich langjährige Fans vom einen oder anderen Song überraschen lassen. Mit «E guete Tag» zaubert der Berner beispielsweise einen unverschämt leichtfüssigenOhrwurm, der gerade so gut aus den USA kommen könnte und trotzdem die typische Ritschi-Handschrift trägt. Man merkt schnell: dieses Album hat ihm so richtig Spass gemacht. Auch Liebes-Balladen wie das wunderschönmelancholische
«Tränemeer» oder eingängige Popnummern à la «Wider L.A» haben auf dem facettenreichen Werk
ihren Platz und runden das Ganze stimmig ab. Eine kleine Premiere ist zudem «Fähle wirsch mer glich» – auf dem emotionalen Duett hören wir den Gesang von Ex-Lunik-Frontfrau Jaël zum ersten Mal auf Schweizerdeutsch.
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